Freitag, 4. Oktober 2013

Lampeduse und die Heuchelei des Reichtums als das GUTE in dieser Welt

Lampedusa, die kleine italienische Insel ist ein begehrtes Ziel afrikanischer Menschen, die dem Elend und der Armut in Afrika entfliehen wollen. Anfang Oktober 2013 geriet wieder einmal ein Schiff in Seenot. An Bord waren vorwiegend Menschen aus Somalia und Eritrea. Über 100 Menschen verloren dabei ihr Leben. Verlieren nur wenige an einem Tag das Leben, ist das schon lange keine Meldung mehr in unseren Medien wert. Auf der anderen Seite, vertreten bereits viele die Meinung, dass Europa nicht noch mehr Flüchtlinge aufnehmen kann. Auch keine neue Erkenntnis. Die Reichen dieser Welt brauchen die Armen, aber sie wollen diese nicht vor ihrer Haustüre sehen. Das ist zu unangenehm. Würden alle Armen in den Viertel der Reichen leben, gäbe es keinen Reichtum mehr, eine ganz einfache Rechnung.

Dazu möchte ich eine Geschichte erzählen: 

Der Arme pocht an die Tür des Reichen. Dieser lässt ihn ein und er setzt sich an den reich gedeckten Tisch. Die Bediensteten des Reichen, werden seine Bediensteten und diese sollen froh sein, dass sie noch eine Arbeit haben.

Das ist das Bild der Armut, die sich am Reichtum gerechtermaßen bedient. Sie fragt nicht danach, wer für den eigentlichen Reichtum sorgt. Der gemäßigte Arme pocht an die Tür und fragt nach einer Stelle als Koch oder Diener. Er will nicht einfach den den Tisch sitzen. Das ist der moralisch Korrekte.

Der schlaue Arme pocht an die Tür des Reichen und erzählt ihm, er sei der bessere Koch, damit der alte Koch entlassen wird. Der moralisch korrekte Reiche allerdings lässt bei Köche für sich kochen, zum Preis von einem Koch.

Der radikale Arme pocht nicht an die Tür des Reichen. Er reißt sie ein und verteilt den Reichtum an alle, damit jeder einen Koch einstellen kann.

... und all diese Geister in den Köpfen der Menschen, setzten einen Markt voraus, auf dem die Speisen, die die Köche zubereiten marktfeil geboten werden, denn auch der Bauer braucht einen Knecht, der niemals am Tisch mit dem Bauern sitzen darf und die Früchte seiner Arbeit teilt. Er muss sich mit dem Schweinetrog benügen, währen der Bauer die fette Sau am Ende schlachtet und auf dem Markt verkauft - für die Köche der Reichen.

Aus dieser Geschichte ergibt sich allerdings für die Meisten keine Erkenntnis, sondern nur die hilfreiche Lehre, entweder Reich zu werden oder zumindest Koch, denn der Knecht ist der niedrigste Mensch, den der Mensch sich selber erschuf. Sind allerdings alle reich, gibt es keine Knechte mehr. Daher bleibt auch beim Reichsten der Tisch leer und der Topf seines Koches auch. Es liegt dem Menschen fern, sein eigenen Knecht zu sein, das ist zu anstrengend. Er sucht sich den den bequemen Weg, des Herren, der hin und wieder die Knechte speist und sich deshalb GUT nennt. So will heute jeder REICH sein, damit er GUTES tun kann. Er kennt nicht, dass er dadurch erst SCHLECHT sein muss, damit er GUTES tun kann. Diesen Widerspruch unserer Lehre will keiner aufdecken, denn er müsste sich selber als SCHLECHT schelten, obwohl er sich als guter Mensch fühlt. Das ist die höchste Form des Selbstbetruges.

Zurück zur menschlichen Güte in unserer Welt

Der Deutsche Bundespräsident Gauck, fordert angesichts der über 100 Toten vor der Küste von Lampedus nun eine HUMANERE Flüchtlingspolitik. Wobei schon seit Jahren dort Menschen stranden und keiner der italienischen Regierung hilft. Sie haben alle nur ein großes Maul und stellen sich als Gutmenschen dar. Das kommt gut an. Der neue Jesuitenpapst und Selbstdarsteller aus Rom, Franzisikus, der sich selbst bereits als Heiligen sieht, den Polenpapst sogar heilig sprechen will, spricht theatralisch von einem Tag der Tränen. Alleine dieser Satz macht ihn bereits zu einem Heiligen, in den Vorstellungen der moralischen Menschen. Dabei ist er nur ein Heuchler. Er will keinen goldenen Ring tragen und schleicht selbstgefällig durch die Slums in Südamerika und segnet Kinder - also ob diese davon satt werden. Kein Wort verliert er über die horrenden Ausgaben für die brasilianische Fußball-Weltmeisterschaft, an der sich die Gönner der Welt reich stoßen. Er hält den Bau von Stadien auch für sozial, weil sie Arbeitsplätze schaffen. Er ist in seinem Geist so arm, dass er nicht einmal einen einzigen Satz über Recht und Unrecht formulieren kann. Er ist eben ein kleiner, verblendeter Mönch, der auf den Papststuhl gehört, denn genau das wollen die Menschen. Sie wollen Menschen mit wenig Geist, als Führer - je weniger Geist in einem Menschen ist, desto höher ist sein Moral im Eigentumismus. Das was den heutigen Menschen beseelt ist eben doch nur das primitiven eines Herren, der Eigentumsismusregeln als die Wahrheit ansieht. Darin unterscheiden sich die Armen von Reichen in keinster Weise.

GERECHTIGKEIT: Kapitän des Flüchtlingsschiffes verhaftet

Die Europäische Union hat nichts Besseres zu tun, als den Kapitän des Flüchtlingsschiffes zu verhaften. Vermutlich wird er verurteilt und muss dann, die Schuld für den Tod der Flüchtlinge für die Öffentlichkeit auf sich nehmen. Das ist unsere Gerechtigkeit. Das ist charakteristisch für die heutige Menschheit, im Eigentumismuswahn. Sie erliegt dem Glauben, wenn man einen Schuldigen findet und ihn öffentlich verurteilt, wird das Elend, der Tod und das Leid aufgehoben.

Wir alle wissen aber, dass das nicht stimmt und trotzdem tun wir es. Es ist das Resultat Jahrhunderte langer, selbst verabreichter Gehirnwäsche und der Bequemlichkeit. Verabreicht von unseren Ururururvätern an die nächste Generation, im Glauben, das Richtige zu tun.

Es ist richtig in unseren Augen, Land von Armen aufzukaufen. Es ist auch richtig in unseren Augen, Menschen von ihrem Land, auf dem sie über Jahrhunderte lebten, aber keinen Grundbucheintrag dafür vorweisen können, zu vertreiben und ihr Land von irgendwelchen anderen zu kaufen, der so schlau waren, es in eine Grundbuch als sein Eigentum einzutragen. Das sind die primitiven Regeln des Eigentumismus.

Es ist in unseren Augen auch richtig, gekauftes Land zu bewirtschaften und daraus Gewinne zu erzielen, unabhängig davon ob die vorherigen Nutzer des Landes, sich diese Lebensmittel mit ihren kleine Geldmitteln leisten zu können. Es ist auch richtig in unseren Augen, Wasser zu verkaufen, wenn es in Flaschen oder Kanistern abgefüllt ist. Jeder Ökonom kann Ihnen das auf Heller und Pfennig offenlegen, warum es kosten muss und wenn dieser "Marktplatz" nicht mehr von einem Staat beaufsichtigt wird, wird das Wasser für dann billiger. Das dürft wohl klar sein - oder!? Der Kapitalismus ernährt alle, solange er zahlen kann. Wer nicht zahlen kann, unterliegt der "natürlichen Auslese" des Marktes, der selbstverständlich Natur ist, wie der Mensch. (Ironie! Ich kennzeichne dies, da es sonst zu Missverständnissen kommt).

Es ist richtig in unseren Augen, aus allem was wir als Eigentum bezeichnen Profit zu schlagen. Wir begeben uns auf einen Arbeitsmarkt und lassen uns ins Maul schauen, wie alte Gäule die auf dem Rossmarkt verscheuert werden. Heute begibt sich der gebildete Mensch freiwillig auf den Sklavenmarkt und bietet sich als Monatslöhner an. Er erarbeitet sich schon im Kindesalter Zertifikate, die ihn von den anderen abheben sollen, damit er eine bessere Chance auf diesem Arbeitsmarkt bekommt.

Der Markt als reales Wesen, das bis heute keiner sah

Ja, das ist Vernunft. Die Anpassung unseres Denkens an die Realität des Marktes. Diese Menschen aus Afrika wollen auch an unseren Markt teilnehmen. Sie wollen auch als Monatslöhner ihr Geld verdienen, wie wir alles, weil wir es müssen, weil es unsere Ordnung ist.

Doch keiner will diese Ordnung infrage stellen, weil er selber keine andere Vorstellung von Realität hat, als diese, die wir heute leben. Dabei ist die Menschheit im Gesamtes das Wesen, das diese Realität einmal als die einzig wahre beschloss und die wir heute deshalb leben, weil unsere Urururväter und deren Urururväter und -mütter, dies als richtig bzw. als gewohnt ansahen.

Doch Gewohnheit ist noch lange kein Beweis für die Richtigkeit eines Verhaltens, das sich dann auch noch mit Regeln und Normen als Wahrheit in irgendwelchen Büchern manifestiert, die wir seit Jahrtausenden abschreiben, denn wir schreiben die Lüge ab. Jede Vorstellung von Ordnung auf der Basis von Eigentum ist falsch. Sie führt zu dem, was wir heute leben und ganz tief in unserem Inneren immer als Ungerechtigkeit ansehen.


Der Enthaltsamkeit ist nur ein anderes Wort für Gier

Es gibt keine rationale Erklärung, warum einer mehr haben darf als ein anderer. Wir sehen es nur ein, weil es eben immer schon so war und weil wir dies als moralisch ansehen. Dabei frage ich mich, was ist moralisch daran, mehr haben zu können als der andere? Ja - da stimmt ihr mir zu! Ihr nennt diese dann Gier! Aber es ist auch Gier, wenn der Arme den Reichtum will und es Gier, wenn der Reiche seinen Reichtum mit Leistung argumentativ als moralisch ableitet.

Daher ist der Arme genauso gierig wie der Reiche, nur der Arme ist nicht so erfolgreich in seiner Gier wie der Reiche. Das nennen wir dann Neid. Doch Neid ist nichts anderes als Gier. Es gibt auch keinen Menschen auf dieser Welt, der mehr leistet für die Menschheit, damit er mehr hat als anderen. Doch genau diesen Unsinn kann man der Menschheit einleuchtend erklären, wenn sie das Eigentum glaubt, obwohl Eigentum nur eine angenommen Wirkung von Materie ist. Aus dieser Annahme ergibt sich der Markt. Der Handelsplatz, auf dem sich jeder zur Schau stellt, wie ein gut gebauter Sklave und dafür einen Lohn erhält. Er verkauft sich und seine Arbeitskraft, nicht für das Wohlergehen der Menschheit, sondern für das Wohlergehen eines Herren, der angeblich mehr hat als der Rest der Anderen.

In diesen Schlingen der Ordnung, des Wertes und der Gerechtigkeit, die eigentlich nur die Ordnung des Unrechts ist, befinden wir uns alle. Einer alleine kann dieser Realität nicht entfliehen. Es ist eine Ewigkeit, zu der die Menschheit verdammt ist, bis sie erkennt, dass Eigentumismus nur eine Religion und ein Glaube an einen Gott ist, der nicht existiert.

Der Markt existiert genauso wenig wie ein Gott. Es gibt für beide keinen physikalischen Nachweis. Der einzige der existiert, ist der Mensch und mit seinem Glauben erschafft er den Markt, den Profit, den Handel und damit das Unrecht. Erst durch das Unrecht konnte das Recht entstehen. Damit wäre endlich diese unselige Diskussion beendet.

Für alle Gläubigen noch einmal formuliert: Erst kam das Böse in die Welt, damit das Gute existieren konnte. Das Böse ist allerdings das, was unmenschlich ist. Daher ist jeder Gott und jedes Eigentum unmenschlich. Er nachdem der Mensch Eigentum und danach Gott erdachte, kam das sogenannte Gute, dem wir heute nachrennen wie eine mittellose Braut einem reichem Freier.


Unschuld beginnt da, wo Erfahrungen nicht mehr gewertet werden

Die Menschheit verlor ihre Unschuld im Erkennen des Eigentums. Unschuld bedeutet: Weder Gut noch Böse zu kennen, sondern nur Menschlinkeit, wenn aber die Menschlichkeit von der Ordnung des Eigentums oder eines Gottes abhängig gemacht wird, indem man deren Ordnung anwendet, um Menschlichkeit zu üben, ist damit unmenschlich.

Auch das werden nur die Wenigsten verstehen. Es ist zu kompliziert für den heutig denkenden Menschen. Es widerspricht seinen Denkstrukturen. Er kann es nicht verstehen, weil sein heutiges Denken einfach falsch ist. Es gibt keine gute oder schlechte Menschlichkeit. Menschlichkeit ist universell, nicht ein Gott oder ein Eigentum. Diese Vorstellungen von Ordnung beugen die Menschlichkeit und verfälschen sie.

Das Gebot des Reichtstums ist die Armut als Konsequenz

Reich ist der, der Armut als selbstverschuldet betrachtet und dadurch bei anderen ertragen kann ohne sich zu hinterfragen. Der Arme der den Reichtum auf dieses Basis hinterfragt, ist bereits im Denken ein Reicher. Er sucht nur ein Schlupfloch für sich selber, damit er REICH wird. Er ist niemals ein Systemkritiker, sondern ein Systembefürworter, obwohl er sich für das Gegenteil hält.  (Daher keine Diskussionen mit mir, wie man den Reichtum besser verteilt - das ist nur eine Diskussion der Gierigen und Neider)

Der Reiche wird nicht gut, indem er teilt. Der Arme wir aber genauso wenig gut, wenn er mit seinem Wenigen sich zufrieden gibt und nicht neidet. Der Asket, der Franzikus (heutiger Papst) vorgibt zu sein, ist genauso ein Heuchler wie ein Warren Buffett oder der Hartz4-Empfänger der sich selber läutert und vom BGE träumt. Es ist alles Eigentumisten, die von ihrer Küche bis zur Haustüre denken, denn würden sie sich Gedanken über alle anderen Menschen auf dieser Welt machen, damit diese auf genau dem gleichen Standard leben sollen, wie er selber, ist sein Verstand überfordert. Danach beugt sich seine Vernunft wieder der alten Ordnung des Eigentumismus und sucht nach Gründen, warum der andere mehr oder weniger hat.

Das ist der ganz normale Wahnsinn auf dieser Welt, der zur Ordnung und Lebensphilosophie geworden ist. Ich werden auch nicht mehr wiederholen, wie dieser Wahnsinn zu beenden ist, denn die Mehrheit will es gar nicht wissen, sie will nur wissen, wie sie zu mehr kommt, als er jetzt hat und der andere haben wird.

In diesem Sinne
Euer Politprofiler





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